Abschied von Helmut Franz, Hauptmann a.D.
Helmut Franz ist am 1. Mai 1934 in München geboren und wuchs unter widrigen Umständen in seiner Heimatstadt und etwas später – aufgrund der schweren Bombenangriffe auf München – in Haidlfing bei Landau/ Isar – auf. Als er 4 Jahre alt war starb seine liebe Mutter. In Haidlfing lebte und arbeitete er bis 1948 – auf einem landwirtschaftlichen Anwesen – bei den Eltern seiner Pflegemutter. 1944 kam die erschütternde Nachricht, dass sein Vater in Frankreich vermisst ist. Sportlich betätigte sich Helmut von frühester Jugend an und sang in einem sehr bekannten Chor, mit dem er mehrere 1. Preise errang. Nach der Gehilfenprüfung trat er am 1.2.1954 in den Bundesgrenzschutz ein, wurde mehrfach befördert und besuchte die dortige Fachschule in Deggendorf.
Am 1.07.1956 trat er als Unteroffizier in die Bundeswehr über. Am 2.3.1957 heiratete er die kaufmännische Angestellte Gudrun Lachner in Deggendorf. Die sehr glückliche Ehe wurde mit 2 Söhnen, Harald und Peter, gesegnet. Nach sehr vielen umfangreichen Lehrgängen an der Feldjägerschule in Sonthofen wurde er 1962 zum Berufssoldaten ernannt. Von 1955 – 1969 wurde er neunmal mit den wesentlichsten Beförderungen ausgezeichnet. 1971 nahm er an einem 3-monatigen Lehrgang an der Offiziersschule in Hannover – mit Erfolg – teil. Am 1.10.1975 wurde er zum Hauptmann befördert.
Als aktiver Judosportler hat er 1971 den 1. Dan und 1983 den 2. Dan erworben und wurde Funktionär im Bayerischen Judo-Verband. Dort betätigte sich der Judo-Übungsleiter über mehr als zwei Jahrzehnte als Kampfrichter auf bayerischer und süddeutscher Ebene und als Kampfrichterobmann in Südbayern. Im Oktober 2011 verlieh der Bayerische Judo-Verband Helmut den 3. Dan für seine Verdienste um den Judo-Sport.
Von 1973 – 1985 war er aktives Mitglied bei der Wasserwacht und davon mehrere Jahre als Lehrgangsleiter für Lehrscheinanwärter tätig. Mit seiner Feldjägerkompanie in Landshut wurde er dreimal Landessieger in der Rettungsschwimmerausbildung. Von den umfangreich erworbenen Auszeichnungen werden nur zwei genannt. 1983 wurde ihm vom Verteidigungsminister, Dr. Wörner, das „Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold“ und für seine Verdienste beim Bayerischen Roten Kreuz, die zweithöchste Auszeichnung, das Ehrenabzeichen in Silber verliehen.
Von 1987 – 1993 wurde Helmut mit der Ausbildung in der „Waffenlosen Selbstverteidigung“ für die U-Bahnwache in München beauftragt.
Helmut verbreitete den Judo und JuJitsu Sport an allen zehn Standorten von 1954 bis 1994 an denen er stationiert war. 1965 gründete er einen Judoverein in Dillingen a.d. Donau. Seit 1973 war Helmut aktiv bei der TG Landshut als Übungsleiter tätig und organisierte für die Jugend und den Senioren Freizeitmaßnahmen und sportliche Events. Nach der Kompanieauflösung 1980 in Landshut, wirke Helmut bei den Sportfreunden Harteck München und in der Bayernkaserne in dem er ein eigenes Judo-Dojo einrichtete. Der „Hauptmann“ organisierte ehrenamtlich zahlreiche Gürtelprüfungen, Meisterschaften und Lehrgänge innerhalb der Bundeswehr und in der Kooperation mit den Harteckern viele Jugendmaßnahmen und Unterbringungen sowie Sporthallen innerhalb der Kasernen der Bundeswehr.
Helmut lag die mannigfaltigen sportlichen Aktivitäten und Freizeitmaßnahmen, bis zu Letzt, sehr am Herzen. Die Berge, die Natur und der Gesang, sowie das gemütliche Miteinander nahe am Menschen waren sein Ding. Steht’s ging er mit guten Beispiel voran. Ihn kennen lernen zu dürfen, war eine Bereicherung!
Helmut (80) verstarb am 31.07.2014 an einem Sekundentod.
Helmut Du wirst uns fehlen!